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Chancen + Kompetenz = Karriere. Jasmine Scholls Traumlaufbahn bei LAMILUX

Es gibt Anrufe, die man nicht vergisst. Jasmine Scholl war gerade in der Hofer Altstadt unterwegs, an der Marienkirche, als ihr Handy klingelte. Es war Dr. Dorothee Strunz, Geschäftsführerin von LAMILUX, die ihr sagte, dass sie Assistentin der Geschäftsführung werde. „Ich dachte, das gibt’s doch gar nicht!“, sagt Jasmine Scholl. Ihre Laufbahn bei LAMILUX begann aber wirklich so. Mit diesem Knall. Diesem Top-Einstieg mit gerade einmal 24.

„LAMILUX sieht nicht nur die Arbeitskraft, sondern jeden Mitarbeiter als Ganzes.“ (Jasmine Scholl)

Jasmine Scholl ist Hoferin, Frühaufsteherin, Theatergängerin, Nordic Walkerin, Zumbatänzerin, Gitarrenmusikhörerin. Sie war ein neugieriges Kind, eine Schiller-Gymnasiastin, die nie zu den Strebern, aber immer zu den guten Schülern zählte, die sich für Mathe wie für Deutsch, vor allem aber für Wirtschaft begeistern konnte, ein gutes Abi hinlegte und anschließend zum Studium an die TU Ilmenau ging, ohne WG, ohne Bafög. An ihrer unsanierten Plattenbauwohnung mitten in einem sozialen Brennpunkt hätte sie manches stören können, Jasmine Scholl sah den günstigen Preis und ihre Unabhängigkeit. Während andere Auslandssemester einlegten und dafür an der Uni Seminare aufschoben, setzte Jasmine Scholl alles daran, ihr Studium trotz Nebenjobs schnell durchzuziehen. Was andere im Ausland zu lernen hofften, lernte sie in Deutschland: „Ich bin alleine nach Ilmenau gezogen, ohne Freunde, bin dann für das Praxissemester noch mal nach Eisenach umgezogen, war immer allein auf Tour, musste selbständig sein, auf eigenen Füßen stehen, Verantwortung übernehmen.“ Ein Semester in Trondheim, Norwegen, hätte sie gereizt, das Diplom nach 9 Semestern in der Tasche zu haben, noch mehr. Jasmine Scholl setzt Prioritäten und erreicht ihr Ziel.

Dass die Hoferin LAMILUX kennt, kann nicht wundern. Ein Weltmarktführer direkt vor der Haustür ist nicht zu übersehen. Näher in Kontakt mit dem Kunststoff-Unternehmen aus Rehau kam sie schon im Gymnasium; der Wirtschaftslehrer hatte damals einen Unternehmensbesuch organisiert. Natürlich war der Begriff „LAMILUX“ in Jasmine Scholls Hinterkopf. Während ihres Studiums kommt sie zum Kurzpraktikum, lernt die Öffentlichkeitsarbeit kennen, vertieft ihren positiven Eindruck. „Ich hatte gute, herausfordernde Aufgaben“, sagt Jasmine Scholl. „Das ist das eine, was mir wichtig ist, das andere ist das Umfeld – nette Kollegen, ein gutes Betriebsklima insgesamt.“ Jasmine Scholl bewirbt sich nach ihrem Abschluss initiativ auf verschiedene Stellen aus Marketing / Controlling / Personal. „Als ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, wusste ich gar nicht so genau, worum es jetzt geht; dann habe ich gemerkt: um die Stelle als Assistentin der Geschäftsführung.“ Im Gespräch mit den Geschäftsführern Dr. Dorothee und Dr. Heinrich Strunz überzeugt die junge Diplomkauffrau. Wenig später kommt der Anruf, der Startschuss für Jasmine Scholls Traumlaufbahn.

„Ich schätze es, eben nicht in einem großen Konzern zu sein, in dem schon alles gedacht und fertig ist und es x Regeln gibt. Ich kann mich hier mit eigenen Ideen, eigenen Konzepten einbringen.“ (Jasmine Scholl)

Sie wird von LAMILUX sorgfältig in ein extrem breites Aufgabenfeld eingearbeitet: Unterstützt die Geschäftsführer, zum Beispiel bei Präsentationsvorbereitungen, kümmert sich um bereichsübergreifende Projekte, beschäftigt sich unter anderem mit der Anpassung der Unternehmensstruktur, pflegt von Anfang an einen starken Personal-Einschlag im Hinblick auf Ausbildung und Personalmarketing. „Als von G9 auf G8 umgestellt wurde, es zum ersten Mal P-Seminare gab, sind wir aktiv in die Schulen gegangen, haben Bewerbungstraining, Präsentationstechnik mit den Schülern erarbeitet, die Kontakte zu den Schulen noch enger geknüpft.“ Das LAMILUX-Ausbildungskonzept Education for Excellence, initiiert von Dr. Dorothee Strunz, entwickelt und gestaltet Jasmine Scholl mit. Es liegt ihr bis heute am Herzen. LAMILUX-Azubis müssen in ihrem ersten Ausbildungsjahr Projekte organisieren, zum Beispiel eine Kino-Veranstaltung für Kinder. Sie lernen Zeit- und weil auch mal etwas schief geht, Konfliktmanagement. Im zweiten Lehrjahr werden die Azubis eine Stunde pro Woche für ein Ehrenamt freigestellt, geben einem Drittklässer Mathe-Förderunterricht oder arbeiten mit Senioren, ein ganzes Jahr lang. Sie bauen Kontakte und Vertrauen auf, lernen Empathie, geraten an ihre Grenzen und lernen fürs Leben. Wenn LAMILUX „We are family“ sagt, ist das auch so gemeint: „Das Unternehmen sieht nicht nur die Arbeitskraft, sondern jeden Mitarbeiter als Ganzes. Unsere Auszubildenden lernen mit Education for Excellence Handwerkszeug, das sie in ihrem Leben und in ihrem Arbeitsleben brauchen.“ 2016 erhält das Konzept den Deutschen Ausbildungspreis.

Mitte 2014 wechselt Jasmine Scholl in die Personalabteilung und wird, unter Personalleiterin Dr. Dorothee Strunz, stellvertretende Personalleiterin. „Als sehr stark wachsendes Unternehmen wollten wir tiefer in die Personalentwicklung einsteigen.“ Die Position an der Spitze der Personalabteilung mit zehn Festangestellten, zwei Auszubildenden und zwei Praktikanten füllt Jasmine Scholl bis heute aus. Sie betreut das operative Tagesgeschäft, übergreifende Projektthemen, die LAMILUX-Auslandstöchter von Polen über Österreich bis Indien. Trotzdem ist sie weiterhin im Personalmarketing tätig, teilweise im Bereich Ausbildung, in der internen Kommunikation zu den Führungskräften hin, kümmert sich um Informationsveranstaltungen und die Mitarbeiterbefragung. Jasmine Scholl genießt den Kontakt zu Menschen – „zu meinen Kollegen, zu den Kollegen in anderen Abteilungen, zu Externen, das können Hochschulprofessoren sein, Schüler auf einer Messe, das ist mir wichtig.“

Abgehoben ist Jasmine Scholl gar nicht, trotz ihrer Bilderbuchkarriere. Selbst wichtig zu sein ist ihr weit weniger wichtig als Wichtiges zu tun. „Ich schätze es, eben nicht in einem großen Konzern zu sein, in dem schon alles gedacht und fertig ist und es x Regeln gibt. Ich kann mich hier mit eigenen Ideen, eigenen Konzepten einbringen. Man kennt sich untereinander, hat kurze Wege, auch kurze Entscheidungswege, ist flexibler. Das sind vielleicht Stichworte, die standardmäßig fallen, aber bei LAMILUX ist es in meinen Augen wirklich so.“

Das Label „Karrierefrau“ gefiel Jasmine Scholl nie gut, und seit einem guten Jahr noch weniger, seit sie auch Mutter ist und auf keine der beiden Rollen reduziert werden möchte. „Ich muss viele Bälle in der Luft halten – das ist ein tägliches Training, das ich im Beruf wiederum gut nutzen kann.“ Auch so kann Work-Life-Balance funktionieren. Jasmine Scholl hat ihren Weg gefunden, dank eines privaten Umfelds, das auch einmal Home-Office oder eine Abendveranstaltung möglich macht. Gut organisiert zu sein, ist wichtig. Bei ihren Chefs, die selbst dreifache Eltern sind, stößt sie auf die Flexibilität, die sie braucht.

Das Wort „Umfeld“ benutzt Jasmine Scholl oft. Sie ist überzeugt, dass ein Team nur dann gut miteinander arbeiten kann, wenn es harmoniert, „wenn man auch füreinander einsteht, wenn es hart auf hart kommt und ein Problem gibt.“ Eine Führungsposition kompetent auszufüllen, hat für Jasmine Scholl nichts mit autoritärem Gehabe zu tun. Man könnte ihren Stil jung, modern, weiblich nennen, aber besser nennt man ihn einfach vernünftig. Auf eine damals 24-jährige Uni-Absolventin als Assistenz der Geschäftsführung zu setzen, ihr mit 29 die stellvertretende Personalleitung zu übertragen – das könnte man ungewöhnlich nennen, vielleicht aber sieht LAMILUX nur sehr genau, wer perfekt zum Unternehmen passt. Und gibt dann Chancen, baut Karrieren, die es woanders nicht gibt.

Jasmin Scholz Lamilux

LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe

Die LAMILUX Heinrich Strunz Gruppe mit Stammsitz in Rehau ist führender Hersteller von Tageslichtelementen und faserverstärkten Kunststoffen, sogenannten Composites. LAMILUX entwickelt unter anderem maßgeschneiderte Lösungen für Lichtkuppeln, -bänder und Glasdächer im Industriebau, für Gebäudeautomatisierung, Rauch- und Wärmeabzugs- sowie Photovoltaikanlagen. Die Composites aus Rehau kommen in LKW, Bussen, Fassaden, Operationsräumen, Sportgeräten und Containern zum Einsatz. Das Unternehmen ist in der vierten Generation familiengeführt und zählt weltweit rund 1100 Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon in Rehau. Der Jahresumsatz lag 2017 bei 263 Millionen Euro. LAMILUX ist seit Jahren auf Expansionskurs und sucht ständig qualifizierte Mitarbeiter.

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Maria Brömel