Hoch hinaus geht es im heutigen Beitrag. Wir stellen den Prinz-Luitpold-Turm auf dem Döbraberg im Frankenwald vor. Für Menschen mit Höhenangst eine echte Mutprobe, für alle anderen ein wahres Highlight.
Der kleine „Eiffelturm des Frankenwaldes“ wird er liebvoll genannt. Und es stimmt, ein wenig Ähnlichkeit mit der Pariser Sehenswürdigkeit hat unser Wahrzeichen auf dem Döbraberg sogar. Mindestens aber das Material, aus dem die Türme gebaut wurden, ist das gleiche: Eisen. Die Perspektiven, die sich auf den jeweiligen Aussichtstürmen ergeben, könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein.
Ein standhafter Aussichtsturm
Bereits über hundert Jahre alt ist der 1902 erbaute Prinz-Luitpold-Turm. Damals löste das 18 Meter hohe Bauwerk zwei einfache Holztürme ab, die bereits gegen Ende des vorigen Jahrhunderts auf dem Döbraberg erschaffen wurden. Dass der Aussichtsturm nicht erneut aus Holz gebaut wurde, ist dabei den zu dieser Zeit tiefen Eisenpreisen zu verdanken. Errichtet wurde der Prinz-Luitpold-Turm vom Frankenwaldverein. Zuletzt generalsaniert hat man ihn im Jahr 1998. Zur Erhöhung der Sicherheit wurden zwischenzeitlich außerdem sowohl die Abstände zwischen den Stufen als auch die an den Verstrebungen der Geländer vergrößert.
Das 118 Jahre alte Wahrzeichen musste außerdem bereits dem Nationalsozialismus standhalten. Damals wurde beschlossen, den Turm abzureißen und ihn durch einen imposanten Steinturm zu ersetzen, um damit an eine „große Zeit“ zu erinnern. Durch den Zusammenbruch des Dritten Reichs ist es allerdings nie dazu gekommen, so dass der Turm auch heute noch auf dem Döbraberg thront.
Herrlicher Panoramablick auf dem höchsten Berg des Frankenwaldes
Wanderern und Urlaubern, die die Stufen des Eisenturms erklimmen, bietet sich ein faszinierender Rundblick: Hier oben kann man nicht nur den Frankenwald bestaunen, sondern sogar bis in Fichtel- und Erzgebirge sehen. Bei klarer Sicht ist ein Blick von bis zu 120 Kilometern weit möglich und den Besuchern erstreckt sich die Fränkische Schweiz, das Obermaintal, sowie der Thüringer Wald. Ein prägnantes Bild gibt hier oben auch die Radarstation am Döbraberg ab.
Interessant ist auch: Der Döbraberg ist mit seinen 794 Metern der höchste Gipfel im Naturpark Frankenwald. Besteigt man den knapp 20 Meter hohen Prinz-Luitpold-Turm, knackt man somit die 800 Meter Grenze.
Qualitätsregion Wanderbares Deutschland
Zu erreichen ist der Aussichtsturm über mehrere Wanderwege in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Für die kürzeste Variante bietet sich an, direkt am Döbraberg zu parken, um dann etwa einen Kilometer lang durch den Wald auf den Gipfel zu steigen. Diese Route ist besonders familienfreundlich. Eine gute Kondition und mehr Zeit erfordert dagegen der Prinz-Luitpold-Weg – eine Rundwanderung mit Anfangs- und Endpunkt in Schwarzenbach am Wald. Fast 20 Kilometer weit läuft man hier über Gottsmannsgrün, Rodachtal und Döbra. Allerdings wird man auf dieser Tour gleich mit mehreren Highlights, wie dem Schlossberg Oberschwarzenstein, dem Floßteich im Rodachtal oder dem Burgstall Radeck, belohnt.
Übrigens: Der Frankenwald wurde im Jahr 2015 als die erste „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ in Bayern ausgezeichnet. Wanderwegenetz, Beschilderung, Abwechslung und Service sowie Tourist-Informationen und Gastgeberfreundlichkeit lassen in dem Naturpark also keine Wünsche offen.
#schoeneaussichten
In der Reihe #schoeneaussichten stellen wir im Sommer 2020 zehn der schönsten Aussichtspunkte im Hofer Land, deren historischen Ursprung und ihre heutige Bedeutung vor. Alle Aussichtspunkte finden Sie unter #schoeneaussichten auf der Facebook-Seite des Landkreises Hof und hier auf dem Blog.