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International: Die Hochschule Hof hat die Indien-Connection

Die Hochschule Hof ist mit ihren Fakultäten und Forschungsinstituten ein wichtiger Motor und Impulsgeber für die Region. Internationalität wird hier großgeschrieben. Besonders stark sind die Beziehungen nach Indien. Die indischen Studierenden gehören in der Stadt Hof inzwischen fest dazu. Doch wie kam es zu dieser Entwicklung? Und wie lebt es sich für die jungen Inderinnen und Inder in Hof/Saale, 7000 Kilometer entfernt von der Heimat? Stadt.Land.Hof hat mit dem International Office der Hochschule und dem Bayerisch-Indischen Zentrum gesprochen. Die Studis Shipra, Rishabh und Karan erzählen von ihrem Leben als Internationals in Hof.

Internationale Zusammenarbeit: Fokus auf Indien

Susanne Krause, Leiterin des International Office der Hochschule Hof, erinnert sich an die Anfänge der Indienaktivitäten: „Im Jahr 2006 war die Hochschule Hof erstmals mit einer Delegation in Indien unterwegs, hat dort Hochschulen und Unternehmen besucht und erste Kontakte geknüpft. Viele deutsche Hochschulen hatten damals einen Schwerpunkt auf China gelegt, Hof wollte sich differenzieren. Auch hatten viele Unternehmen – regional und überregional – Anfang der 2000er Jahre Ausgründungen in Indien gemacht und standen vor entsprechenden Herausforderungen.“
Hochschulen und Unternehmen im Blick

Eine Besonderheit der Zusammenarbeit sieht sie darin, dass die Hochschule Hof sich – im Unterschied zu den anderen bayerischen Hochschulzentren – von Beginn an nicht nur auf die Vernetzung und Unterstützung bayerischer und indischer Hochschulen fokussiert hat, sondern immer auch die Unternehmen im Blick hatte. Vor allem deshalb sei es laut Krause zur Entscheidung des bayerischen Wissenschaftsministerium gekommen, das Bayerisch-Indische Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen, kurz BayIND, an einer HAW, also einer ‚Hochschule für Angewandte Wissenschaften‘, und in Hof anzusiedeln. Im Jahr 2009 wurde das BayIND eröffnet. Im Jahr 2019 wird zusammen Jubiläum gefeiert: 25 Jahre Hochschule Hof, 10 Jahre Bayerisch-Indisches Zentrum.

Studieren in Deutschland – studieren in Hof

Heute ist die Hochschule Hof eine der aktivsten bayerischen Hochschulen auf dem Subkontinent. An ihren beiden Standorten Campus Hof und Campus Münchberg studiert eine vergleichsweise große Zahl junger Leute aus Indien. Hof University liegt mit 265 eingeschriebenen indischen Studierendenen im Sommer 2019 auf Platz 3 aller bayerischen Hochschulen, nach der Technischen Universität München und der Technischen Hochschule Deggendorf, die allerdings insgesamt größer sind. Beim Anteil indischer Studierender an der Gesamtstudentenzahl liegt Hof auf Platz 1.

Deutsche Studenten gehen in umgekehrter Richtung eher selten zum Studieren nach Indien. Sie nutzen aber zum Beispiel sehr gerne die Summer School des BayIND oder die Winter School der  Fakultät Wirtschaft der HAW Hof.

Hochschule Hof: In Indien bekannt bei Politik, Wirtschaft und Hochschulen

Momentan pflegt man aktive Kooperationen mit 11 indischen Hochschulen, darunter einige der renommierten National Institutes und den Indian Institutes of Technology. „Die Hochschule Hof ist in Indien bekannt in der Politik, bei Hochschulen und Unternehmen. Das zeigt sich in der hohen Nachfrage nach Studienplätzen sowie nach weiteren Hochschulkooperationen seitens indischer Einrichtungen“, bestätigt Susanne Krause.

Die Zusammenarbeit findet auf der Ebene der Fakultäten, der Forschungsgruppen, des Instituts für Weiterbildung, der Hochschulleitungen und des International Office statt. Das am Campus Hof ansässige BayIND unterstützt die Hochschule Hof dabei – so, wie es auch für alle anderen interessierten Hochschulen des Freistaats Bayern da ist.

Das Bayerisch-Indische Zentrum: Experten für die Indien-Kooperation

Das Bayerisch-Indische Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen koordiniert seit 2009 von Hof an der Saale aus die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Indien, finanziert durch das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Der Schwerpunkt liegt der Unterstützung der staatlichen Hochschulen, doch das BayIND steht auch Unternehmen als zentrale Serviceeinrichtung zur Verfügung. Es dient als Anlaufstelle für alle, die sich für einen Austausch in Studium, Lehre und Forschung interessieren, für Praktika oder Studienplätzen, Exkursionen, Kooperationen oder Anwerbung von indischen Studierenden. Zudem vergibt das BayIND Förderungen für Indienaufenthalte, unterhält eine Praktikumsbörse und organisiert jährlich eine eigene Summer School.

„Netzwerken ist unsere Hauptarbeit“, erzählt Wiebke Dörfler, die seit 2012 am BayIND tätig ist und es seit 2015 leitet. „Unser umfangreiches Netzwerk in beiden Ländern umfasst Ministerien, Hochschulen, Forschungsinstitute, Wirtschaftsinitiativen und diplomatische Vertretungen.“  Seit 2013 unterhält das BayIND auch eine eigene Niederlassung im indischen Bangalore, der Hauptstadt von Bayerns Partnerstaat Karnataka.

Indien macht Spaß!

Die eigene Summer School liegt der BayIND-Geschäftsführerin sehr am Herzen. „Das Besondere ist der Mix aus Studenten ganz unterschiedlicher Hochschulen und Fachbereiche, die dort zusammen einen intensiven Indienaufenthalt erleben.“ Das Programm vor Ort in Bangalore umfasst Landeskunde, Ausflüge, und interkulturellen Austausch. Und es gibt jedes Jahr einen Schwerpunkt, aktuell zum Thema Startups. „Startups sind ein wichtiges Thema in einem Land mit Arbeitsplatzmangel und vielen jungen Menschen. Da es in Indien so viele noch nicht erschlossene Bereiche gibt, birgt es riesige Chancen.“ Das will das BayIND zeigen: „Es macht Spaß, sich mit einem Land zu beschäftigen, in dem sich noch so viel entwickelt! Und die Inder sind sehr offen und interessiert.“

Eine ganze Region erwirbt Indien-Kompetenz

Auch Unternehmen nutzen das Bayerisch-Indische Zentrum, etwa zum Aufbau von Kooperationen. „Persönliche Kontakte und ein Vertrauensverhältnis sind in Indien sehr wichtig. Das vermitteln wir und helfen beim Aufbau eigener Beziehungen“, erzählt Wiebke Dörfler.
Die Global Player der heimischen Wirtschaft profitieren von der direkten Nähe zur Hochschule und zum BayIND und von der Indien-Kompetenz der dortigen Experten, Professoren und Absolventen. Doch nicht nur Hochschulabsolventen nutzen die Indien-Connection der Region: Momentan ist etwa auch ein Azubi eines Weltmarktführers aus dem Hofer Land als Praktikant in Indien, vermittelt vom BayIND.

AUS DEM LEBEN: MY LIFE IN HOF

Die Hof University, wie die Hochschule Hof international genannt wird, zieht mit englischsprachigen Master-Studiengängen immer mehr internationale Studenten an. Junge Leute aus Indien bilden anteilig die größte Gruppe. Stadt.Land.Hof hat stellvertretend mit Rishabh, Shipra und Karan über ihr Studentenleben in Hof gesprochen.

Rishab Raj (General Management): „Wir leben in Hof den europäischen Traum“

„In Indien haben wir diesen europäischen Traum“, erzählt Rishab Raj. „Einmal nach Europa zu gehen, hier zu reisen, zu studieren. Wie ich hier lebe: an einem Fluß, der sauber ist, mit Fischen drin. Das ist der europäische Traum!“ Rishabh wohnt an den Hofer Saaleauen.

Im Bachelor hatte Rishabh, der aus der Provinz Bihar in Nordindien kommt, in Delhi Deutsch als Fremdsprache studiert und im ersten Master Deutsche Literatur in Pune. Dann arbeitete er als interkultureller Trainer für deutsche Expatriates in der Region Pune, wo es die größte Dichte deutscher Firmen in Indien gibt. Nun möchte er sich noch mehr betriebswirtschaftliches Wissen aneignen und hat die Hofer Hochschule gewählt, weil sie den Indien-Schwerpunkt hat.

Er studiert hier im englischsprachigen MBA-Programm General Management und arbeitet nebenbei als studentische Hilfskraft für das BayIND. Dort erstellt er gerade ein interkulturelles Training für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der kommenden Summer School des BayIND in Indien.

„Inder sind auch mit 20 Minuten Verspätung noch pünktlich.“ Rishabh ist Experte für kulturelle Unterschiede

Als Experte beobachtet er genau, wo es zwischen Indern und Deutschen kulturelle Differenzen gibt, die oft lange unbewusst bleiben. Das Konzept von Pünktlichkeit sei so ein Knackpunkt. Selbst wenn Inder und Deutsche oberflächlich vom Gleichen sprechen, „Klar bin ich pünktlich!“, so verstehen sie doch etwas Anderes darunter. Rishabh erklärt: „Für Deutsche bedeutet ‚pünktlich sein‘, exakt zur vereinbarten Zeit da zu sein, alles Andere ist respektlos. Ein Inder empfindet sich aber auch mit 10, 20 oder 30 Minuten Verspätung noch als pünktlich, also im Rahmen, wofür auch keine Entschuldigung nötig ist. Er versteht dann nicht, warum der Deutsche wütend wird. Bei unserem Straßenverkehr gehen wir nie von einer exakt pünktlichen Ankunft aus.“

Rishabh selbst kommt in Hof wunderbar zurecht und hat sich noch nie fremd gefühlt, berichtet er. „Am liebsten beobachte ich das Leben in der Hofer Altstadt und, wie hier alles vom Wetter abhängt: Dann ist die Altstadt entweder voller Leben – oder wie ausgestorben.“

Shipra Waghmare (Operational Excellence): „Deutschland oder die USA? Ich empfehle Hof University!“

Auch Shipra erzählt, in Hof zu sein, sei für sie wie ein Traum, der in Erfüllung geht: „Ich wollte die deutsche Kultur kennenlernen, seit ich 2010 zufällig eine Freundin ins Goethe-Institut meiner Heimatstadt Pune begleitet habe. Das war wie ein kleines Deutschland mitten in Indien: Dort ist alles deutsch, alle Angestellten, die Ausstattung und Infrastruktur. Ich dachte, Deutschland muss ein technisch sehr fortschrittliches und gut organisiertes Land sein. Und für Wissenschaft und Technik habe ich mich schon immer interessiert.“

„Ich mag die direkte Art der Deutschen. Ich bin auch so.“

Shipra hat dann Deutsch gelernt und im Bachelor Mechanical Engineering studiert – immer mit dem Wunsch, einmal in Deutschland oder den USA zu studieren. Zum Wintersemester 2018/19 kam sie für den Master in Operational Excellence nach Hof. „Ich mag die direkte und selbstbewusste Art der Deutschen. Ich bin auch so, für eine Inderin bin ich eigentlich oft zu direkt“, erzählt sie. Zudem fühlt sich Shipra als Christin in der indischen, vom Hinduismus geprägten Mehrheitskultur nicht so stark verwurzelt. Jetzt in Deutschland findet sie aber: „Ich glaube, in Indien gibt es mehr Christen als in Deutschland. In Indien sind die Kirchen voll. Hier sind es immer nur ein paar Leute.“

In der Stadt Hof fühlt sie sich pudelwohl, auch wenn sie manchmal Lärm und Chaos vermisst. Am liebsten mag sie hier den Winter und den Bürgerpark Theresienstein. Sie lernt und spricht fleißig Deutsch und isst liebend gerne „deutsches Essen, also Schnitzel und Döner“. Das indische Essen vermisst sie kaum – und falls doch: „Inzwischen gibt es auch in der Mensa öfter indisches Essen!“

„Wenn ich von jüngeren Studenten um Rat gefragt werde, empfehle ich ihnen Hof!“

Shipras englischsprachiger Studiengang Operational Excellence ist derzeit der beliebteste Studiengang unter den indischen Studierenden in Hof. „Dass es in Hof so viele Inder gibt, hätte ich nicht erwartet. Manchmal fühle ich mich, als hätte ich Indien nie verlassen!“, lacht Shipra. Und sie sorgt dafür, dass es noch mehr werden: „Ich werde oft von Studenten meiner alten Uni um Rat gefragt. USA oder Deutschland, Hof oder eine andere Stadt. Ich empfehle immer Hof! Weil ich Hof liebe!“

Bei Hofspannung e.V., dem Formula Student Team der Hochschule, ist Shipra die einzige Inderin. Doch bald geht sie für ihr Pflichtpraktikum nach Friedrichshafen am Bodensee. Das Vorstellungsgespräch bei Rolls-Royce Power Systems hat sie auf Deutsch absolviert – und wurde genommen.

Karan Chawla (Projektmanagement): „Hof ist g.e.i.l.! Was hier möglich ist, ist Wahnsinn.“

Karan Chawla hat eine ganz besondere Beziehung zu Hof, wo er sich richtig zuhause fühlt. „Ich liebe Hof. Ich sage immer: Für mich ist Hof g.e.i.l. – das steht für: grow, enjoy, i-ngage, learn!“, erklärt Karan. „Da ich schon vor dem Bachelor nach Hof kam, war ich noch sehr jung, erst 19. Ich habe hier so viel gelernt, bin so gewachsen.“ Und: „Ich habe meinen ersten richtigen Winter in Hof erlebt!“ Karan liebt den Winter. Karan und Hof – das passt.

„Grow, enjoy, i-ngage, learn – das ist Hof für mich!”

Karan hatte 2015 schon einmal ein Semester lang in Hof studiert, dann aber sein Maschinenbau-Bachelorstudium in Landshut absolviert, weil seine indische Heimatuni entsprechende Verträge hatte. Bei einem Praktikum am Forschungs- und Innovationszentrum von BMW in München reifte dann der Gedanke, dass er für eine Führungsposition auch als Ingenieur einmal Management-Skills brauchen wird. Für das Masterstudium in Projektmanagement ist Karan deshalb 2018 wieder zurück in sein Hof gekommen. Im Vergleich zu 2015 nimmt er eine Veränderung wahr: „Damals sind vielleicht 30 neue internationale Studenten pro Semester nach Hof gekommen, im Sommer 2019 waren es 150.“

„Das Motto von Hof ist „Mach‘ mal!“. Wenn Du eine Idee hast, kannst Du sie hier ausprobieren!“

„Das Motto von Hof ist „Mach‘ mal!“, schwärmt der junge Inder. „Das steht nirgends geschrieben. Aber egal welche Idee Du hast, Du kannst sie hier ausprobieren!“ Bereits 2015 hatte Karan ein indisches Diwali-Fest an der Hochschule organisiert. Jetzt möchte er am liebsten ein Holi-Fest veranstalten und vernetzt sich dafür in der Stadt.

„Was in Hof und an der Hochschule möglich ist, ist Wahnsinn. Was die vielen studentischen Initiativen hier dürfen und auf die Beine stellen, wie die SV, das International Team, Hofspannung e.V., immer unterstützt von der Hochschule: Sowas gibt’s woanders nicht. In Indien sowie nicht, da ist das Studentenleben ganz anders. Aber auch in Deutschland nicht. Sogar in München haben mich Studenten auf unsere legendäre Boom-Party angesprochen“, berichtet Karan nicht ohne Stolz.

„Hof ist für mich nicht klein. Weil ich hier so viele Menschen kenne.“ Karans Heimatstadt hat 15 Millionen Einwohner

Mit derzeit geschätzten 15 Millionen Einwohnern ist Karans Heimatstadt Mumbai, das frühere Bombay, dreihundertmal größer als Hof. Doch er sagt: „Hof ist für mich nicht klein. Weil ich hier so viele Leute kenne! Es ist wie mein Zuhause.“ Was ihm dabei hilft, sind seine positive, offene Einstellung und sein unbedingter Wille, die Sprache zu lernen und sich der neuen Kultur auszusetzen. Er kennt sich auch mit den hiesigen Wurst-Spezialitäten aus und sagt: „Ich bin ja nicht für indisches Essen nach Deutschland gekommen!“

„Die Deutschen haben ein großes Herz.“

Karan studiert in einem deutschsprachigen Studiengang, nicht wie die meisten seiner Landsleute in einem der englischsprachigen Programme. Im Projektmanagement-Master sind sie nur zwei Inder, die Anderen sind Deutsche. Von der Hilfsbereitschaft seiner Kommilitonen ist Karan tief beeindruckt. „Am Anfang war es hart, Studienarbeiten auf Deutsch zu schreiben. Aber die Anderen haben mir einfach geholfen, ohne dass ich gefragt habe,“ erzählt er. „In Indien gibt es dieses Stereotyp: Die Deutschen sind gut organisiert und arbeiten immer. Aber für mich haben sie vor allem ein großes Herz!“

Zu guter letzt Karans persönliche Übersetzung von „Hof in Bayern ganz oben“:

For me, Hof is always high in spirits!

(Hof ist immer gut drauf. Es folgen Beweisbilder.)

Vielen Dank für das ergänzende Bildmaterial an International Office der Hochschule Hof, Bayerisch-Indisches Zentrum, Studierendenvertretung Hochschule Hof (Fotograf MoW-Pictures Moritz Weiss), Shipra Waghmare, Karan Chawla.

Hochschule Hof & Bayerisch-Indisches Zentrum

Hochschule Hof

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof, kurz Hochschule Hof, wurde 1994 als Fachhochschule Hof gegründet. Im Jahr 2000 kam der Fachbereich Textiltechnologie und -design am Standort Münchberg als Kreativ-Campus von der FH Coburg hinzu, so dass die Hochschule Hof heute aus dem Campus Hof und dem Campus Münchberg besteht. In der Stadt Hof teilt sie sich den Campus, die Mensa und das Angebot des Hochschulsport mit der älteren Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern (HföD).

Das breitgefächerte und interdisziplinäre Studienangebot reicht von Wirtschaft, Wirtschaftsrecht und Wirtschaftspsychologie bis zu Informatik und Ingenieurwissenschaften. Der Campus Münchberg bietet durch eng mit der Wirtschaft verzahnte Textil- und Designstudiengänge eine in Deutschland einmalige Ausbildung. Auch die hochfränkischen Unternehmen profitieren von den an der Hochschule ansässigen Kompetenzzentren und Instituten. Drei Forschungsinstitute befassen sich mit den Schwerpunktthemen Informationssysteme, Materialwissenschaften sowie Wasser- und Energiemanagement. Am Institut für Weiterbildung finden berufstätige Fach- und Führungskräfte nationale und internationale Weiterbildungsangebote auf Hochschulniveau mit berufsbegleitenden Bachelor- und Masterstudiengängen, Zertifikatslehrgängen, akademischen Weiterbildungskurse und Seminaren. Das ebenfalls am Hofer Campus ansässige Digitale Gründerzentrum Einstein1 berät interessierte Gründer und StartUps. Derzeit gestalten 12 studentische Initiativen das Hochschul- und Studentenleben aktiv mit.

Bayerisch-Indisches Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat zur Förderung der Zusammenarbeit und des Austausches mit einzelnen Weltregionen eigene Kompetenzzentren errichtet, etwa für China, Lateinamerika, Indien etc. Als Dienstleistungszentren für alle staatlichen Hochschulen in Bayern unterstützen sie internationale Kontakte in Forschung und Lehre sowie den studentischen und akademischen Austausch. Die Hochschulzentren des Freistaats sind an verschiedenen Hochschulen in Bayern angesiedelt, arbeiten unabhängig voneinander und haben je nach Zielregion unterschiedliche Schwerpunkte in ihren Aufgabenbereichen.

Das der Hochschule Hof angegliederte Bayerisch-Indische Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen, kurz BayIND, wurde 2009 eröffnet und hat heute drei feste MitarbeiterInnen in Hof/Saale und zwei in Bangalore. Es koordiniert und fördert die Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Bayern und Indien.

Das BayIND war bei seiner Gründung das einzige Hochschulzentrum, das an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften – nicht an einer Universität – angesiedelt wurde und zudem einen Fokus auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit, nicht nur auf Hochschulkooperationen hatte. Insofern hatte das Hofer BayIND Pilotcharakter. Inzwischen werden etwa 80 Partnerschaften bayerischer Hochschulen mit Indien gepflegt, die das BayIND durch Aktivitäten unterstützt.

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Dagmar Müller

Stadt.Land.Hof-Autorin und momentan Masterandin Marketing Management an der Hochschule Hof. Betreut die internationalen Studenten für das International Office der Hochschule und engagiert sich im studentischen International Team. Das Autorenbild stammt diesmal von der Winter School der Fakultät Wirtschaft in Pune und Mumbai.