„Ich glaube wir sollten bleiben wie wir sind – Ein kleines, schönes mit Liebe organisiertes Festival für den Hofer Raum“. (Sebastian Damm)
Der Theresienstein im oberfränkischen Hof ist sicher für Vieles bekannt: 1994 war der Park Teil der bayerischen Landesgartenschau, 2003 wurde er als schönster Park Deutschlands ausgezeichnet und vom botanischem Garten, der Burgruine am Labyrinth, den unzähligen Blumenbeeten und den tollen Aussichten auf Hof ganz zu schweigen. Der 1816 erstmals erwähnte Park zählt damit übrigens zu den ältesten Parks Deutschlands. Doch es geht auch anders – verzerrte Gitarren, dröhnender Bass und Lichtshow. Erstmals im Jahre 2000 auf die Beine gestellt – ein kleines Festival der ganz besonderen Art. „Rock am Stein“ war geboren.
Bereits zum 18. Mal wurde der Platz rund um das Wirtschaftsgebäude zur Bühne für Musiker und Bands aus ganz Europa. Der nahegelegene Pavillon, der auch sonst gerne für Vorträge und Feste verwendet wird, erstrahlt hier in einem ganz besonderen Glanz. Mit ordentlich Lichttechnik, Nebelmaschinen und Effekten ausgestattet wird daraus ganz schnell eine Bühne mit Flair. Zusammen mit dem Blick auf die Hofer Innenstadt bietet sich hier ein Veranstaltungsort der ganz besonderen Klasse. Wie es der Name des kleinen Festivals bereits beschreibt, werden hier besonders die etwas härteren Genres bedient. Dennoch sind von Rock bis Partymusik alle Richtungen vertreten.
Nicht nur lokale Bands aus dem Umkreis, wie etwa „Deatbeat Hero“ oder „The Cake Is A Lie“, sondern auch internationale Gäste sind immer herzlich willkommen. „Solarjet“ mit ihrem Rock-Pop aus Österreich, „Draw The Parade“ aus den Niederlanden und das britisch-amerikanische Urban-Pop Duo „Twelve24“ sind nur einige Beispiele der letzten Jahre. Mit dem diesjährigen Lineup brachten die Veranstalter einige bereits bekannte Gesichter zurück nach Hof. Die fünfköpfige Gummersbacher Band „Soundbar“ mit ihrem originellen Mix aus Indie und HipHop brachten schon im Jahr 2013 die Gäste zum Schwitzen. Und auch dieses Mal hatte das Publikum erneut die Gelegenheit so richtig abzurocken.
Doch war noch deutlich mehr als diese Gruppe geboten: Drei weitere Acts formten den Abend und für das leibliche Wohl wurde selbstverständlich auch bestens gesorgt. Beginn des Events war um 19:00 Uhr, wo bereits „Unbagged“ aus Holzhausen mit american-style Rock für eine dreiviertel Stunde die Veranstaltung, im goldenen Schein der langsam untergehenden Sonne, eröffnete. Um die Umbauzeiten nach den jeweiligen Auftritten zu überbrücken, hatten die Besucher die Möglichkeit Interviews der anwesenden Bands mitzuerleben, sich mit CDs, Merchandise, wie z.B. T-Shirts oder Stickern und Autogrammen der Künstler einzudecken.
Von 20:00 Uhr bis 21:00 Uhr traten „Lichtfabrik“ auf die Bühne. Die Stuttgarter konnten mit ihrer tollen Show und intensiver Publikumsinteraktion absolut bei Zuschauern und Fans punkten. Mit dem knackigen Alternative Pop-Rock war kein Musikfan auf seinem Platz zu halten. Gesangseinlagen der Zuhörer natürlich inklusive. Anschließend ging die Party mit der Band "Soundbar" in die nächste fetzige Runde. Als dann alles Tageslicht verschwunden war, betraten „Written In Kings“ aus dem walisischen Cardiff die kleine Bühne. Mit bunter Bühnenshow und rockiger Musik wurde das Event noch einmal richtig aufgemischt. Nach 23:45 Uhr und der längsten Stagetime des Abends, nämlich 75 Minuten, wurde es nach dem Auftritt der Briten langsam ruhig auf dem Theresienstein. Die Hofer und auch die auswärtigen Gäste machten sich langsam aber sicher auf den Heimweg.
Für die 100 ehrenamtlichen Helfer, die „Rock am Stein“ Jahr für Jahr real werden lassen, war hier der Abend noch lange nicht zu Ende. Für sie begann jetzt erneut die Arbeit. Der Abbau erfolgte unmittelbar nach Mitternacht, da bereits am folgenden Sonntag die nächste Veranstaltung vor der Tür stand. Sehr erwähnenswert ist, dass Kasse und Catering ebenfalls von den Helfern organisiert und in die Tat umgesetzt werden. Natürlich ist auch die Technik nicht zu vernachlässigen: Das dreißigköpfige Team kümmert sich nicht nur um Beleuchtungs- , Ton- und Videotechnik, sondern beschäftigt sich ebenfalls mit der Auslegung der Gerätschaften und der gesamten Bühnentechnik. Hut ab vor dieser logistischen Leistung.
Die rund 630 Besucher konnten in diesem Jahr bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen das Event in vollen Zügen genießen. Während die Musikfans vor der Bühne abrockten, hatte der Rest die Möglichkeit eine Mahlzeit einzunehmen und sich auf einer der vielen Sitzgelegenheiten um das Wirtschaftsgebäude niederzulassen.
Alles in allem ein wirklich sehr gelungenes Event, das gemeinsam von verschiedenen Verbänden aus Stadt und Landkreis Hof veranstaltet wird.