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Karriere oder Kind(er)? Beides bitte! – Das Hofer Land erleichtert die Kombination

Karriere und Kind(er) unter einen Hut zu bekommen, ist im Hofer Land leichter als woanders. Warum? Erstens, weil es im Landkreis Hof tolle Jobchancen gibt und immer mehr Unternehmen familienfreundliches Arbeiten realisieren – HFO Telecom und LAMILUX zum Beispiel. Zweitens, weil die Kinderbetreuung im Hofer Land funktioniert.

Im Moment verzeichnet der Landkreis nahezu Vollbeschäftigung, das Wirtschaftsklima ist auf einem Hoch, die mittelständisch geprägte Industrie optimistisch; die über 600 Handwerksbetriebe laufen gut und bilden aus. Für Väter und Mütter interessant: Viele Unternehmen im Landkreis Hof haben erkannt, wie wichtig Familienfreundlichkeit ist.

HFO Telecom zum Beispiel. „Wir tun relativ viel für unsere Mitarbeiter, um alles, was rund um das Thema Familie passiert, zu erleichtern“, sagt Achim Hager, Geschäftsführer des Telekommunikationsunternehmens HFO Telecom aus Oberkotzau, Technologieführer im Bereich IP-basierte Telefonie. „Relativ viel“ ist Understatement, denn tatsächlich tut HFO viel mehr als viele andere Arbeitgeber.

Die HFO-Gruppe übernimmt komplett die Kindergartenbeiträge ihrer rund 160 Mitarbeiter. „Das tun wir schon seit 15 Jahren“, so Hager „weil wir unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, auch Alleinerziehenden, die Chance geben wollen, leichter wieder in den Beruf zurückzukehren.“ In einer betrieblichen Krankenzusatzversicherung  können Kinder auf Kosten von HFO mitversichert werden. In Sachen Arbeitszeit ist HFO klar für Erfassung und lässt in allen Abteilungen gleiten, „je nachdem, wie es die Abteilung erfordert, aber sehr stark auf die Mitarbeiter abgestimmt. Wenn jemand um sieben Uhr anfangen möchte, und um eins nach Hause muss, um die Kinder abzuholen, ist das genauso möglich wie ein Arbeitsbeginn um 10, den jemand braucht, weil er morgens eine Pflegeperson daheim betreuen muss.“ Um Flexibilität und Familienfreundlichkeit auszuweiten, arbeitet HFO daran, den Digital Workplace auszubauen und ein System zu etablieren, das zum Beispiel nur noch drei Präsenztage pro Woche erfordert.

HFO Telecom lebt Familienfreundlichkeit und Wir-Gefühl – „weil wir dahinterstehen, weil wir unsere Leute begeistern und natürlich auch hier halten wollen.“

Achim Hager, Geschäftsführer HFO Telecom, Oberkotzau

In Kursen vermittelt HFO seinen Mitarbeitern, wie man sich gesund ernährt, Stress bewältigt, Zeitmanagement lernt – betriebliches Gesundheitsmanagement ist Hager wichtig, weil es direkt den Mitarbeitern und indirekt deren Familien hilft. Auch das Training im benachbarten Fitness-Studio bezahlt HFO seinen Leuten zum Großteil. An mehreren Tagen im Monat kommt ein Physiotherapeut ins Haus und massiert auf Wunsch die Mitarbeiter.

Zur Familienfreundlichkeit gehören für HFO auch Puzzleteile wie der Buß- und Bettag, an dem das Unternehmen die Mitarbeiterkinder betreut, mit ihnen etwas unternimmt und gemeinsam gekocht wird. Oder das Familienfest im Sommer, auf dem gegessen, gefeiert, auf Pferden geritten, Basketball gespielt wird.

Ziel ist es, ein echtes Wir-Gefühl im Unternehmen zu haben. „Wir bei Dir“ ist für Achim Hager nicht nur HFO-Claim, sondern auch Selbstverständnis. „Wir machen das alles nicht nur des Employer-Brandings wegen“, betont der Geschäftsführer, „sondern weil wir das leben, dahinterstehen, weil wir unsere Leute begeistern und natürlich auch hier halten wollen.“

LAMILUX ist ebenfalls ein Aushängeschild, wenn es um Familienfreundlichkeit geht. Das familiengeführte Unternehmen mit Sitz in Rehau ist Branchenführer in den Bereichen faserverstärkte Kunststoffe und Tageslichtsysteme, hat etwa 1.150 Mitarbeiter und setzt gezielt auf den Faktor Familie.

„Wir gehen individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Mitarbeiters ein“, sagt Geschäftsführerin Dr. Dorothee Strunz. „Das kann eine spezielle Arbeits- oder Teilzeitregelung sein, damit der Mitarbeiter seine Kinder aus dem Kindergarten holen oder einen versorgungsbedürftigen Angehörigen pflegen kann. Generell gestalten wir auch Pausen- und Urlaubsregelungen möglichst flexibel und haben mit Gleit- und Vertrauensarbeitszeit sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir sind auch große Befürworter der gesetzlichen Elternzeit, die unsere Mitarbeiter sehr gerne in Anspruch nehmen.“

Auch außerhalb der Arbeitszeit treffen sich LAMILUX-Mitarbeiter: LAMILUXaktiv organisiert und bezuschusst für sie und ihre Familien Ausflüge, Sport- und Familienevents. Das reicht vom Ski- oder Wanderwochenende bis hin zum Tennis-Schnupperkurs. Zurück in Rehau können die Kontakte im betriebseigenen Restaurant LaMEETeria weitergepflegt werden: Es ist offen für alle Gäste. „Nicht selten besuchen Papa und die Kinder ihre Mama in der Mittagspause oder ein Opa sitzt mit seinem Enkel, der bei uns Azubi ist, zusammen.“

Der Buß- und Bettag ist traditionell ein Betreuungsproblem, nicht aber für LAMILUX-Mitarbeiter. „Sie können ihre Kinder mit zur Arbeit bringen“, sagt Dr. Dorothee Strunz. „Wir veranstalten für die Kinder ein buntes Programm – während Mama und Papa beruhigt arbeiten können.“

Ein Leuchtturm in Sachen Familienfreundlichkeit wird die LAMILUX Kita. Sie ist nicht als reine Betriebs-Kita geplant, sondern wird allen Rehauer Kindern offenstehen. Geplant und finanziert wird sie von der Strunz Stiftung, die das Ehepaar Strunz 2009 gegründet hat. Die Eröffnung ist für 2020 geplant. Eltern sollen in der LAMILUX-Kita genau die Kinderbetreuung bekommen, die sie brauchen. Ein Gewinn für ganz Rehau wird sie sicher: „Die Bedeutung der Stadt als attraktiver Wohnstandort in der Region wird weiter steigen.“

Lamilux Kita Entwurf
So wird sie aussehen: Die neue LAMILUX Kita in Rehau.

HFO Telecom und LAMILUX sind Vorreiter und finden Nachahmer. Das steigert die Chancen für Väter und Mütter, Familie und Arbeit gut zu vereinbaren. Auf der anderen Seite muss natürlich die Kinderbetreuung funktionieren, und das tut sie im Hofer Land. Wer hier wohnt, kennt vielleicht Geschichten von Regensburgern, die für ihre Kinder keinen Kindergartenplatz bekommen haben, oder von Berlinern, die den Krippenplatz einklagen mussten – hat solche Probleme aber nicht selbst.

Im Hofer Land gibt es 49 Kindergärten mit 2750 Plätzen, 8 Kinderhorte mit insgesamt 750 Plätzen, über 34 Kinderkrippen mit 634 Krippenplätzen, plus 100 Plätze in altersgemischten Gruppen – oder einfach gesagt: „Wir haben genug! Die Chance, dass eine Familie ins Hofer Land zieht und problemlos Kita-Plätze für ihre Kinder findet, liegt bei 100 Prozent.“ Johann Mönius muss es wissen, der Diplom-Sozialpädagoge führte im Landratsamt fast dreißig Jahre lang die Fachaufsicht über die Kindertagesstätten im Landkreis Hof.

Nicht nur in Rehau wird im Moment eine neue Kita gebaut, sondern auch in Helmbrechts und Münchberg, in Töpen eine neue Krippe, in Bad Steben und Konradsreuth entstehen Ersatzbauten, in Oberkotzau und Regnitzlosau werden die Krippen erweitert. In Naila, Berg, Tauperlitz und Schwarzenbach am Wald laufen Generalsanierungen, die Krippen und Kindergärten auf Neubaustand bringen.

Die Einrichtungen decken überall den Bedarf von heute und machen sich bereit für den von morgen. Und sollte jemand ganz kurzfristig einen Kita-Platz brauchen, ist auch das kein Problem: „Wir finden immer eine Lösung“, sagt Johann Mönius, „weil wir als Behörde so flexibel sind, dass wir auch mal Zusatzplätze zugestehen. Wir schauen nicht nur auf die Paragraphen, sondern reizen unsere organisatorischen Möglichkeiten voll aus.“

Die Kitas im Hofer Land werden überwiegend in evangelischer, teils auch katholischer Trägerschaft, von AWO, Rotem Kreuz oder den Kommunen betrieben. Die Träger ermitteln wie überall per Elternbefragung, welche Betreuungszeiten gebraucht werden und richten sich weitgehend danach. Die Elternbeiträge liegen im Hofer Land sehr niedrig – in Zell im Fichtelgebirge zum Beispiel bei 106 Euro für eine 7- bis 8-Stunden-Kindergarten-Buchung , in Schwarzenbach am Wald bei 111 Euro, in Köditz bei 125 Euro. „Man wird sich schwertun, in anderen Städten oder Landkreisen so niedrige Beiträge zu finden“, betont Johann Mönius.

Der Kita-Experte sieht das Hofer Land bei der Kinderbetreuung „ganz weit oben. Im Vergleich zu Großstädten sind wir ein Paradies.“

2 Kommentare

  • “Problemlos einen Kita-Platz…” gilt dann wohl nicht für Schwarzenbach an der Saale. Habe im Januar den Antrag gestellt für Mai bzw spätestens September und bis heute keine schriftliche Zusage geschweige denn einen Kita Platz.
    Und das geht leider vielen Eltern hier so. Hier hofft man das ein Container bis September bereit steht, zur Kinderbetreuung unserer Kinder.

    Antworten
    • Sehr geehrte Frau Dallmayr, vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir werden uns zeitnah bei Ihnen melden und gemeinsam mit Ihnen nach einer Lösung suchen. Herzliche Grüße, Stefanie Schulze, Leitung Pressestelle Landkreis Hof

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Maria_Brömel

Maria Brömel

Die gebürtige Bobengrünerin hat an der Universität Eichstätt Journalistik studiert und nach ihrem Abschluss einige Jahre lang als Redakteurin, Moderatorin und Sprecherin für einen hochfränkischen Radiosender gearbeitet. Seit 2011 schreibt und lektoriert sie für verschiedene PR-, Print- und Onlinepublikationen. Die freie Journalistin lebt in Hof.