Armin Wolfrum führt in der 6. Generation den Landgasthof Grüne Linde in Wölbattendorf – einem Ortsteil von Hof. In der Gaststätte bietet er zusammen mit seiner Familie und seinem Team deutsche regionale Küche an. Im Interview mit StadtLandHof verrät er, was es bedeutet, einen Gastronomiebetrieb zu leiten, und schenkt Einblicke in sein Rezept für das regional beliebte Traditionsgericht Hofer Schnitz.
Fotos: Armin Wolfrum, Michaela Spindler
150 Jahre Landgasthof Grüne Linde in Wölbattendorf
Bereits seit dem Jahr 1875 ist die Gastwirtschaft der Familie Wolfrum in der Dorfmitte von Wölbattendorf zu finden. Sie gilt seit jeher als zentraler Dorftreffpunkt in dem ländlichen Hofer Stadtteil. Nicht nur Einheimische gehen gut und gerne in die „Linde“ essen, wie man sie unter Kennern nennt. Auch weit gereiste kommen in den gemütlichen Landgasthof. Viele von ihnen kommen immer wieder. Besucher des Hofer Landes, Geschäftsreisende oder Monteure, sie alle schlafen vor den Toren der Stadt in der „Grünen Linde“.
„Gastfreundschaft und Herzlichkeit spielen bei uns eine große Rolle.“ Armin Wolfrum
In diesem Jahr feiert die Familie Wolfrum ein besonderes Jubiläum: Die „Grüne Linde“ existiert seit 150 Jahren und bleibt in Familienbesitz. Neben guter deutscher Küche und aufmerksamen Service stehen Gastfreundschaft und Geselligkeit im Mittelpunkt. Armin Wolfrum erzählt: „Es war uns schon immer wichtig, dass sich unsere Gäste willkommen fühlen – wie in einem zweiten Wohnzimmer. Gastfreundschaft und Herzlichkeit spielen bei uns eine große Rolle.“
Regionale Raffinesse auf dem Teller
Das zentrale Motto des Landgasthofes lautet: „Die Region im Herzen und auf dem Teller“. Das schmeckt man nicht nur in den Gerichten, sondern spürt es auch bei jedem Besuch. Armin Wolfrum bezieht viele Zutaten aus der näheren Umgebung. „Wir arbeiten mit vielen regionalen Direkterzeugern zusammen. Unser Fleisch kommt aus Saalenstein, ebenso wie Eier und Honig. Die Kartoffeln bekommen wir aus Kautendorf und unser Wild von heimischen Jägern“, erzählt mir der Gastronom.
„Wir arbeiten mit vielen regionalen Direkterzeugern zusammen.“ Armin Wolfrum
Nicht nur die Verwendung regionaler Zutaten zählt: Die Speisekarte folgt dem Saisonkalender, etwa alle zwei Monate gibt es eine wechselnde Karte. Neben den Klassikern und Brotzeiten gibt es saisonale Highlights. Der Jahresbeginn steht im Zeichen von Meerrettichspezialitäten, im Frühling folgt Bärlauch, dann Spargel und Pfifferlinge. Im Herbst locken Kürbisgerichte und zum Winter wechseln sich Wild- und Fischgerichte ab.


Wohlfühlen vor den Toren der Stadt
Der Landgasthof bietet nicht nur erstklassige Küche, sondern auch ein Gästehaus mit 40 Zimmern. Besucher des Hofer Landes, Geschäftsreisende und Monteure schätzen die Nähe zur Natur, Stadt und Autobahn – eine ruhige Lage trotz zentraler Anbindung. „Viele Gäste kommen immer wieder, weil sie die familiäre Atmosphäre mögen“, so Armin Wolfrum.
„Unsere Gäste schätzen die familiäre Atmosphäre und die gute Lage zwischen Stadt und Autobahn.“ Armin Wolfrum
Für Feiern jeder Art stehen Räumlichkeiten und Service der Grünen Linde bereit. Taufe, Konfirmation, Geburtstag oder Einschulung – das Team unterstützt bei Planung und Durchführung. Für Tagungen gibt es einen Raum mit Platz für bis zu 30 Personen. Auch Catering ist bei Selbstabholung möglich.
Fränkische Traditionsgerichte? Gibt’s beim Landgasthof Grüne Linde in Wölbattendorf
Als echter Hofer pflegt Armin Wolfrum gerne regionale Bräuche. Deswegen werden in dem Landgasthof immer wieder Traditionsfeste mit gutem Essen gefeiert. „Wir bieten Ostern beispielsweise Stockfisch aus eigener Herstellung an. In den Wintermonaten gibt es öfters mal eine deftige Schlachtschüssel. Das sind beides Gerichte, die tief in unserer oberfränkischen Kultur verwurzelt sind“, erklärt mir Armin. Die regionale „Kärwa“ (Kirchweih) wird ebenfalls mit einer besonderen Speisekarte in der „Linde“ gefeiert.
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Im Sommer steht der Hausherr selbst am Grill: Ein Buffeterlebnis mit Spareribs, Burgern, Steak und Bratwürsten – alle Speisen werden mit hausgemachten Salaten ergänzt. Daneben gibt es weitere wechselnde kulinarische Highlights. Informationen zu Veranstaltungen finden sich regelmäßig auf www.landgasthof-gruenelinde.de und der zugehörigen Facebook-Seite.
Gastrom und Arbeitgeber mit Leidenschaft
Seit seiner Kindheit wusste Armin Wolfrum, dass er später Gastgeber in der „Grünen Linde“ werden möchte. „Für mich war das früh klar: Ich möchte den Familienbetrieb übernehmen. Meine Ausbildung zum Hotelfachmann habe ich jedoch in einem anderen Betrieb absolviert“, erzählt der leidenschaftliche Gastronom. Im Jahr 2005 war es dann so weit. Armin übernimmt den Landgasthof von seinem Vater Günther Wolfrum in der 6. Generation.
Seither hat sich nicht nur äußerlich einiges an der Gastwirtschaft getan. Die „Grüne Linde“ ist mittlerweile auch Arbeitgeber von insgesamt 20 Personen auf verschiedenen Positionen. Armin sagt: „Eine gute Mannschaft im Rücken zu haben, ist für unseren Erfolg unbedingt nötig. Wir sind alle ein gut eingespieltes Team, wo jeder mit anpackt. Ein gutes Betriebsklima sind uns ebenso wichtig wie flache Hierarchien und Ehrlichkeit.“ Der Landgasthof ist nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Ausbildungsbetrieb für die Zweige „Koch/Köchin“ und „Hotelfachfrau/-mann“.


Soziales Engagement im Hofer Land
Als etablierter Betrieb in der Region engagiert sich der Landgasthof Grüne Linde in Wölbattendorf auch gerne sozial. Armin Wolfrum gibt damit einen Teil seines Erfolges an die Gemeinschaft zurück. In der Vergangenheit unterstützte er zum Beispiel regionale Vereine wie den VFB Wölbattendorf, den TSV Köditz oder den ATS Hof West mit einem Sponsoring. Durch die Spenden des Gasthofes konnte unter anderem bei der AWO ein neuer Transportbus gekauft werden und der Kindergarten der Kreuzkirche profitiert durch sein Sponsoring von einem gesunden Frühstück für die Kinder.
Um das alles möglich zu machen, gibt die Familie Wolfrum samt Team jeden Tag ihr Bestes im täglichen Betrieb. „Mit bis zu 120 Sitzplätzen innen und 60 Plätzen im Biergarten muss das Arbeiten auch Hand in Hand gehen“, erzählt der Gastronom. Es dauert zwar noch etwas, aber die nächste Generation steht schon fest. Sohn Jannis kann sich gut vorstellen, den Familienbetrieb einmal zu übernehmen. Schon jetzt hilft er am Wochenende mit und schaut seinem Vater über die Schulter.
Tradition trifft auf Tradition: Hofer Schnitz meets Grüne Linde
Das beliebte Eintopfgericht „Hofer Schnitz“, hat seinen Ursprung bereits vor langer Zeit. Zum ersten Mal wurde es um das Jahr 1800 erwähnt. Der Name bezieht sich dabei auf das „Geschnittene“. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept für das Traditionsgericht. Rein kommt, was schmeckt. Vor allem aber viel verschiedenes Gemüse. Kartoffeln, Karotten, Bohnen, Lauch, Zwiebel, Sellerie und natürlich ein gutes Stück Fleisch. Auch hier gibt es unterschiedliche Rezepte. Die einen verwenden Suppenfleisch, die anderen Rinderbraten oder Beinscheibe, ganz nach Belieben.
Das Lieblingsrezept von Armin Wolfrum für „Hofer Schnitz“ findet ihr unter dem Artikel (einfach ein Stück nach unten scrollen). Kocht es gerne nach und schreibt uns in die Kommentare, wie es euch geschmeckt hat. Wer nicht selbst kochen möchte, kann das Hofer Traditionsgericht auch im Landgasthof Grüne Linde in Wölbattendorf probieren. Anlässlich unseres Artikels veranstaltet Armin Wolfrum am 04. und 05. November 2025 die „Eintopftage“. Passend zum Herbst kann man hier eines der Lieblingsgerichte der Hofer probieren.





