Wir schreiben das Jahr 2006. Die Geburtsstunde des IN.DIE.musik Vereins. Die Zielsetzung war klar definiert: regionalen Musikern die Möglichkeit bieten auf der Bühne zu stehen und „die alternative Musiklandschaft in und um Hof zu unterstützen und zu bereichern.“
Doch wer hätte damals gedacht, dass weit über 200 verschiedene Interpreten aus drei Kontinenten ihren Weg nach Hof finden würden? Bundes- und europaweit zieht es nun mittlerweile mehrmals im Jahr Künstler in die oberfränkische Hochschulstadt. Events, wie die Vorentscheide der „Rock in Oberfranken“ Tour (kurz R.I.O), das sehr beliebte „YourStage Festival“, welches im zweijährigen Rhythmus ebenfalls um und in der Freiheitshalle der Stadt Hof stattfindet. Und dann das alljährliche „Xmas Festival“, das in den letzten Dezemberwochen stattfindet und das „Kommerz kann oben bleiben Festival“; alle werden vom und mit der Unterstützung des Vereins auf die Beine gestellt.
Bei der Auswahl der Bands haben die Veranstalter immer ein ganz besonderes Händchen für originelle und interessante Interpreten. So waren Bands wie „Kraftklub“ dabei, die übrigens bereits 2011, ein Jahr nach ihrer Gründung, in Hof auf der Matte standen. Mit drei Top Alben, die kombiniert knapp drei Jahre in den Charts waren und einer Vielzahl von Auszeichnungen zählen die Jungs zu einer der Top Acts in Deutschland. Weitere auf der Liste sind unter anderem die Hip-Hop-Gruppe „Antilopen Gang“ und die norwegischen Folk-Rocker „Katzenjammer“. Heute wäre der InDie Verein und seine Aktivitäten nicht mehr aus dem regionalen Veralstaltungskalender wegzudenken. Das InDie Festival gilt somit mittlerweile als Geheimtipp für Künstler und Kenner und hat bereits für einige Bands als „Sprungbrett“ in die Karriere gedient.
Was bis 2005 noch unter dem Namen „Feilitzsch Open Air“ bekannt war, wurde nun das InDie Festival. Seit bereits einiger Zeit findet die Veranstaltung auf dem Parkplatz der Freiheitshalle in Hof statt. Ein Event nicht nur für Musikbegeisterte: Familien und Kinder sind ebenfalls herzlich willkommen. Mit genügend Spielmöglichkeiten und Mitmachaktionen bietet sich ein breites Angebot für alle Altersklassen. Bratwurstbuden, Stände mit Vegetarisch-Veganem, Getränken, genügend Sitz- und Essmöglichkeiten, sowie Pavillons einiger lokaler Unternehmen dürfen ebenfalls nicht fehlen. Auf mehreren Bühnen wird hier unter freiem Himmel vom frühen Abend bis in die Nacht gerockt, getanzt und gefeiert. Grund dazu gibt es schließlich genug: Country, Reggae, Punk, Rock und Pop finden hier Zuhörer und Begeisterte. Zwischen acht und zehn Acts sind geboten, die zu alternierenden Spielzeiten auf den verschiedenen Bühnen auftreten, bis die Freiheitshalle in ihrem blauen Schimmer erscheint und eine einzigartige Atmosphäre erzeugt. Die Besucher kommen nicht nur aus dem nahen Umfeld, sondern auch aus ganz Deutschland.
2018 fand das Festival nun offiziell zum 12. Mal statt und über 2000 Besucher rockten am 16.06. auf dem großen Parkplatzareal hinter der Hofer Freiheitshalle. 80 Vereinsmitglieder haben es möglich gemacht und kümmern sich unter anderem um den Aufbau, die Bühnen, deren Technik und das Catering. „Bereits über 100 Menschen sind dem Verein beigetreten und machen die Veranstaltungen, die wir so lieben zu dem was sie sind.“ Auch dieses Jahr konnte das Festival mit einem großartigen Lineup überzeugen: „Amber Leaves“, die Songwriterin aus Hof startete das Event bereits um 15:00 Uhr, eine Stunde nach Einlass. „Pregnant Boys“ (Bild 2) aus dem Thüringischen Sonneberg sorgten für einen nahtlosen Anschluss. Mit ihrem Motto „Offbeat, Bier und jede Menge gute Laune“ sorgten die Ska-Punker mit ihrer Mischung aus Blasmusik und fetzigen Takten für ruhelose Beine.
Mit „Lygo“ aus Bonn und „Val Sinestra“ aus Berlin erlebten die Besucher eine Mischung aus Punk und Punkrock, die auch sehr viel Zuspruch fand. „Trails“ aus München boten eine extrem stimmige Mischung aus Rock’n’Roll, Western und Country. Neben einer Akustikeinlage inmitten der Besucher war auch hier einiges an Action angesagt. Die internationalen Gäste waren „Voodoo Jürgens“, der Wiener Singer/Songwriter, „Jaya The Cat“mit ihrem fetzigen Reggae-Punk aus Amsterdam und „Make War“ mit Punkrock aus dem New Yorker Stadtteil Brookyln. Ab 22:25 war es für viele endlich soweit: „Swiss & die Andern“ betreten die große Bühne. Als Headliner haben die Hamburger eine Spielzeit von 1,5 Stunden. Durch ihren Mix aus HipHop und Punkrock zusammen mit den politischen und ausdrucksstarken Texten können sie besonders die junge Generation überzeugen. Doch sie waren bei Weitem nicht die Einzigen mit appellierenden und gesellschaftskritischen Texten, die nicht nur mitgegrölt werden können, sondern auch eine aussagekräftige, starke Message an den, vor allem jungen, Zuhörer liefern. Nachdem die Hamburger ihren Auftritt beendet hatten ging es für viele direkt weiter zur Afterparty, bei der man sich noch einmal so richtig bis in die Morgenstunden austoben konnte.
Mittlerweile kann Oberfranken mit einer Vielzahl von Events und Festivals punkten. Nicht nur seitens der Veranstalter, sondern natürlich auch seitens der Besucher. Besonders im Sommer sind Open-Air Konzerte besonders beliebt: „Die Atmosphäre ist allgemein etwas familiärer und gemütlicher. Der Flair eines Open-Airs, kann einfach nicht in einer großen Halle reproduziert werden. Gutes Wetter dazu und der Abend ist perfekt.“ Außer dem InDie Festival gibt es unter anderem noch „Rock am Stein“ direkt am Hofer Theresienstein und das wohl etablierteste in der Region: „Sticky Fingers“. Bereits 1988 ging es im Marktredwitzer Stadtteil Brand im Landkreis Wunsiedel hoch her.