Schwarzenbach am Wald ist in diesem Jahr zur „PEFC Waldhauptstadt“ ernannt worden. Das wollen wir bei Stadt.Land.Hof nutzen, um euch die Region im schönen Frankenwald noch näher zubringen. Im heutigen Artikel erfahrt ihr alles über eine schöne Wanderung auf dem Skulpturenweg. Vorher schauen wir noch im Zukunftswald vorbei. Und zum krönenden Abschluss kehren wir im Gasthof Bischofsmühle ein. Kommt mit uns mit und entdeckt das schöne Hofer Land bei diesem Ausflug in den Frankenwald.
Ausflugstipp Nr.1: Der Zukunftswald – ein Projekt der Vielfalt
Es steht also mal wieder eine Wanderung an. Nachdem mich meine Autorentätigkeit bei Stadt.Land.Hof als eigentliche Nicht-Wanderin bereits zum Wandern auf den Jakobsweg und den Jean-Paul-Weg gebracht hat, freut es mich, jetzt mal eine Runde im Frankenwald zu drehen. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz „Schützenstraße“ in Schwarzenbach am Wald. Von dort aus kommt man in 500 Metern durch die gute Beschilderung direkt zum Zukunftswald. Er ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Schwarzenbach am Wald und der Bayerischen Forstverwaltung. Gefördert wurde dieses Projekt größtenteils durch die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft Freising. Mit Hilfe von vielen verschiedenen Helfern und den regionalen Förstern wurde er im Jahr 2019 eröffnet.
Der Zukunftswald verfolgt zwei verschiedene Ziele. Zum einen kann man sich dort waldbauliche Musterflächen anschauen. Zum anderen wurden hier 33 verschiedene, teils exotische Baumarten angepflanzt. Durch Informationstafeln bekommt man zu jeder Art genauere Hinweise über Eigenschaften, Wachstum und Verwendung des Holzes. Dabei kann man das Areal auf eigene Faust erkunden oder aber mithilfe einer interaktiven Schnitzeljagd. Das geht ganz einfach, indem man sich die App „Actionbound“ runterlädt. Die Schnitzeljagd versorgt mit vielen Informationen, dauert ungefähr eine Stunde und führt auch in die angrenzenden Waldgebiete. Spielerisch lassen sich so, die dort angepflanzten Baumarten entdecken.
Ihr wollt mehr über die Waldhauptstadt Schwarzenbach am Wald erfahren?
Hier findet ihr alle Beiträge unsere Waldhauptstadt-Serie über Schwarzenbach und seinen Wald.
Ausflugsziel Nr. 2: Der Skulpturenweg – entdecke deine Heimat
Der Skulpturenweg ist ein Rundwanderweg, der dem Stadtrundweg mit der Markierung „DÖ 35“ gleicht. Mit einer Länge von circa fünf Kilometern ist es eine Wanderung, die machbar ist – auch für Nicht-Wanderer. Innerhalb von 90 Minuten kann man hier 28 geschnitzte und gesägte Holzfiguren entdecken. Die teils lebensgroßen Kunstwerke sind alle mit Informationstafeln ausgestattet. Als Künstler für die Holzfiguren wurden Peter Siewior aus Naila, Danilo Eichhorn aus Nordhalben und Heinz Spindler aus Konradsreuth ausgewählt.
Die Künstler zeigen mit ihren Werken Berufe und Erwerbszweige der früheren Jahre wie Holzfäller, Hausweber, Jäger, Bergmann, Holzfraala und Schanzenbinder. Es wurden auch Waldgeister in Bäume geschnitzt. Einheimische Tiere vom Wildschwein über Eule bis zum Waldkautz und Eichhörnchen zieren den Rundwanderweg. Neben den Holzfiguren hat man einige schöne Ausblicke, wie den Blick ins Rodachtal und auf die dort gelegenen Holzwerke Heinrich Ströhla.
Abwechslung im Frankenwald rund um Schwarzenbach am Wald
Zu Beginn des Weges läuft man bergab in einen Wald hinein. Immer wieder entdeckt man am Wegesrand die detaillierten Holzfiguren. Es wechseln sich tolle Ausblicke mit den Kunstwerken ab. Es gibt also ständig etwas zu sehen und zu bestaunen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Wanderweg eine willkommene Abwechslung für Kinder und Familien ist.
Auf der Wanderung kommt man auch an ein paar Brunnen und Quellen vorbei. Eine dieser Quellen nennt sich „Webersruh“. Hier haben sich nach der Überlieferung die schwer beladenen Handweber auf dem Heimweg eine Rast gegönnt. Und das können die Wanderer gerne heute noch machen. Eine Sitzgruppe lädt zu einer kleinen Pause ein.
In einem weiten Bogen führt der gut begehbare Weg am bewaldeten Hang weiter, der zunehmend steiler und dichter wird. Und auch meine Wanderung wird durch eine stetige Steigung etwas anstrengender und schweißtreibender. Mit dem Blick nach vorne laufe ich den Berg hoch. Auch hier entdeckt man immer noch die geschnitzten Skulpturen am Wegesrand. Nach ungefähr 3,5 km der Gesamtstrecke lichtet sich der Wald und der Weg führt ins Freie und wird eben. Man kann die ersten Häuser von Schwarzenbach sehen und läuft durch die Siedlung wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz.
Ausflugsziel Nr. 3: Zur Stärkung in den Gasthof Bischofsmühle
Die Zeit auf dem Skulpturenweg verging durch die vielen Entdeckungen und Informationen wie im Flug. Zugegeben, die Steigung in der Mitte des Weges hat meinen Puls etwas in die Höhe schnellen lassen. Dennoch ist der Weg mit einer Länge von 5 km auch für ungeübte Wanderer machbar. Zur Belohnung nach dem Wandern gibt es etwas Leckeres zum Essen im Gasthof Bischofsmühle. Und nicht nur das Essen ist eine Belohnung, sondern auch der Weg zur Mühle selbst. Idyllisch liegt die Mühle eingebettet in unzähligen Bäumen mitten im Frankenwald. Ein schmaler, befahrbarer Weg schlängelt sich durch die Natur. Dort angekommen, spürt man sofort die Stille und Entspannung, die dieser Ort ausstrahlt. Ich kann mir gut vorstellen, hier einfach auch mal einen Mini-Urlaub übers Wochenende zu verbringen, um die Akkus wieder aufzuladen.
Der Gasthof kann auf eine lange Historie zurückblicken. Die Bischofsmühle gibt es nämlich bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts und liegt an einer der Handelsrouten, die früher durch den Frankenwald verliefen. Im Jahr 1551 hat die Mühle das Recht bekommen zu mahlen und Holz zu schneiden. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte sie mehrmals den Besitzer und im Jahr 1903 nahm sie durch einen großen Brand so viel Schaden, dass sie zwei Jahre später wieder aufgebaut wurde.
Kulinarisches Highlight für einen Ausflug – mitten im Frankenwald
Heute gehört sie seit 1927 in den Besitz von Familie Strößner. Sie führen den Gasthof erfolgreich seit fast 100 Jahren und verwöhnen ihre Gäste mit vielen Annehmlichkeiten. Die Bischofsmühle ist ein beliebter Ort für Hochzeiten und Feierlichkeiten. So wunderschön in der Natur gelegen, bietet sie ihren Gästen ein besonders romantisches Ambiente. Als ich nach der Wanderung dort einkehre, verrät mir Frau Strößner: „Unsere Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen und einen schönen Aufenthalt hier haben. Vor einigen Jahren haben wir unser Jagdhaus gebaut. Hier können sich bis zu 10 Personen mit eigener Sauna und Whirlpool entspannen. Aktuell investieren wir in einen Anbau mit Wellness Bereich.“
Aber selbst wenn es nicht das eigene Holzhaus sein soll, stehen den Besuchern Übernachtungsmöglichkeiten in der Pension zur Verfügung. Im nächsten Jahr sind einige Yoga-Wochenenden und -Wochen von Familie Strößner geplant worden. Perfekt, um neue Energie zu tanken und sich und seinem Körper etwas Gutes zu tun. Und was gibt es wohl entspannteres als Wellness Urlaub mitten im schönen Frankenwald?
Manchmal reicht aber auch ein gutes Essen nach getaner Arbeit. Ich gönne mir bei meinem Besuch eine leckere fränkische Entenbrust mit Klößen. Und wer es lieber kalt mag: in der Bischofsmühle kann man nach dem Wandern auch eine hausgemachte und zünftige Brotzeit bekommen.
Ihr wollt noch mehr im Frankenwald entdecken? Dann könnten euch diese Artikel interessieren:
Abenteuer Trekking im Frankenwald: Unser Wanderausflug mit der Familie
Wandern für Nichtwanderer: Leichte, kurze Touren im Frankenwald
Burg Lichtenberg Oberfranken im Naturpark Frankenwald
Bilder: Michaela Spindler