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Weihnachtsbaumverkauf der Hospitalstiftung Hof – Geheimtipp im Advent

Auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum aus regionalem, nachhaltigem Anbau? Dann haben wir einen besonderen Tipp: Den Weihnachtsbaumverkauf der Hospitalstiftung, den etwas anderen Christbaumverkauf. Für die einen ist er bereits eine liebgewonnene Tradition im Advent, für die anderen noch ein echter Geheimtipp. Haben Sie noch nicht gewusst? Wir erzählen Ihnen hier davon.

Erstveröffentlicht 25.11.2022, aktualisiert am 22.11.2023.

Frisch aus dem Wald: Weihnachtsbäume, lokal und nachhaltig

Wenn es kalt wird im Hofer Land, der erste Schnee fällt und der Advent beginnt, dann findet im Wald irgendwo zwischen Hof und Leupoldsgrün ein ganz besonderer Termin statt: Die Hospitalstiftung lädt ein zum Verkauf ihrer selbstgezogenen Christbäume!

Den Termin muss man kennen, denn der Verkauf findet jedes Jahr nur an wenigen Wochenenden im Advent statt. Merken Sie sich am besten jedes Jahr den Samstag des 1. Advent dafür vor. Weitere Verkaufstermine können dann – je nach Jahr – noch hinzukommen.

Infos & Termine für den Weihnachtsbaumverkauf der Hospitalstiftung Hof 2023:

  • Am Wochenende des 1. Advent, am 02. und 03.12.2023:
    • Weihnachtsbaumverkauf jeweils von 10 bis 17 Uhr in der Nähe des alten Forsthauses in Pretschenreuth (nahe der B15 zwischen Hof und Leupoldsgrün)
    • Rahmenprogramm mit Bratwurst, Glühwein, Holzschnitzer und jeweils um 17:00 Uhr Nachtwanderung mit Fackeln durch den Wald
  • Dieses Jahr wird auch zusätzlich am Samstag, den 16.12., 10:00-15:00 Uhr, ein Baumverkauf stattfinden, dann aber ohne Rahmenprogramm, Bratwurst und Glühwein. 
  • Angeboten werden Nordmanntannen in einer Größe von 1,5 – 3 Metern, zum selbst Aussuchen und Schlagen.

Weitere Termine für die Adventszeit gibt es hier: Advent: Weihnachtsmärkte und Traditionen im Hofer Land – StadtLandHof

Nordmanntannen aus dem Hofer Land – regionaler geht’s nicht

Michael Kießling aus Hof ist das ganze Jahr für die Finanzen der Hospitalstiftung zuständig – und im Advent dann auch für die Kasse beim Weihnachtsbaumverkauf. Wie wird aus einem Verwaltungsbeamten ein Christbaumverkäufer? Wie kam es eigentlich zum Weihnachtsbaumverkauf?

Die Legende erzählt, dass die Hospitalstiftung, die in der Stadt Hof ja unter anderem Seniorenwohnanlagen und Altenheime betreibt (und nicht nur nebenbei auch Waldflächen besitzt, aber dazu später mehr) um das Jahr 1999 auf die Idee zum Christbaum-Anbau für den eigenen Bedarf kam, weil man für die eigenen Einrichtungen Christbäume brauchte.

Inzwischen wachsen die eigens für den Weihnachtsbaumverkauf bzw. den eigenen Bedarf angebauten Nordmanntannen der Hospitalstiftung auf einer Waldfläche von etwa drei Hektar in Pretschenreuth bei Föhrenreuth. Rund 200 bis 300 Bäume warten hier auf ihre neuen Besitzer. Der Verkauf findet direkt vor Ort im Wald statt. Jeder kann hierher kommen, sich einen Baum aussuchen und ihn auch selbst fällen. Bei Bedarf helfen Revierleiter Frank Hellfritzsch und sein Team natürlich gerne dabei.

Weitere Entdeckungen auf Stadt.Land.Hof: Von draus vom Walde … Nikolaus und Pelzmärtl im Hofer Land

Beliebte Tradition im Advent – und ein Hauch von Waldweihnacht mit Bratwurst und Glühwein

„Den richtig öffentlichen Verkauf für Jedermann gibt es erst seit 2017“, erzählt Michael Kießling. „Die Idee ist allerdings schon 2012 entstanden. Die Bäume brauchen ja zirka fünf Jahre, um eine gewisse Größe zu erreichen.“

Nostalgisch erzählt er vom allerersten offiziellen Verkaufstermin im winterlichen Pretschenreuth: „Unsere Hütte war 2017 erst im Bau, es war kalt, Schneetreiben setzte am Nachmittag ein und es wehte ein starker Wind. Doch Glühwein, Hofer Bratwürste und Musik aus dem CD-Player sorgten für eine vorweihnachtliche Stimmung.“ Mitten im Wald. Die Nachfrage beim allerersten Verkauf hielt sich noch in Grenzen, berichtet er.

„Aber alle, die da waren, wollten im nächsten Jahr wiederkommen“, erinnert sich der Herr über die Weihnachtsbaum-Kasse. „Dieses positive Feedback war für die Hospitalstiftung Motivation, um weiter zu machen. Und so entwickelte sich durch Mundpropaganda über die Jahre hinweg ein Erlebnis für Jung und Alt, und die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen aus der Region stieg stetig an.“

„Durch Mundpropaganda entwickelte sich über die Jahre ein Erlebnis für Jung und Alt, und die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen aus der Region stieg stetig an.“ Michael Kießling, der Herr über die Christbaum-Kasse

Fotoalbum der Hospitalstiftung: Frühere Weihnachtsbaumverkäufe

Das Team um Michael Kießling und Frank Hellfritzsch schwärmt von den Weihnachtsbaumverkäufen vergangener Jahre: Immer ein bisschen größer wurde der für sie so besondere Tag. Sogar einen Holzschnitzer hatten sie einmal kommen lassen und die Gäste auf Fackelwanderungen durch den winterlichen Wald geführt. Verkaufsstände gab es. In der Zeit der Corona-Pandemie hatte sich die Veranstaltung wieder etwas verkleinert. Doch ein Bratwurst- und Glühweinstand sorgte auch weiterhin für Stimmung und einen Hauch von Waldweihnacht. Im Jahr 2023 sorgt nun wieder ein Holzschnitzer und eine gemeinsame Nachtwanderung mit Fackeln für Adventszauber im Wald.

Pretschenreuth: Der etwas andere Weihnachtsbaumverkauf

Für mich ist der Weihnachtsbaum-Verkauf in Pretschenreuth auch heute noch der etwas andere Weihnachtsbaumverkauf. Vor Ort im vorweihnachtlichen Wald spürt man, dass die Termine auch für das Verkaufsteam der Hospitalstiftung ein besonderes, stimmungsvolles Highlight in ihrem Alltag sind.

Michael Kießling steht dann plötzlich zwischen Besuchern und Bäumen statt in den Amtsstuben der Stiftung. Forst-Revierleiter Frank Hellfritzsch, der sonst mit seinen Mitarbeitern alleine durch die Wälder streift, hat Gäste in seinem Revier. Und der Wald duftet nach Bratwurst und Glühwein. Ein richtiges kleines Event. Alle packen fröhlich mit an, sind mit Begeisterung dabei und bei bester Laune. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt. Und: Ein Weihnachtsbaum aus dem Hofer Land? Regionaler geht’s doch nicht. Und nachhaltig aufgezogen werden sie auch.

„Die Bäume sind so, wie die Natur sie wachsen ließ.“ Frank Hellfritzsch, Revierleiter  der Hospitalstiftung

„Die Bäume sind so, wie die Natur sie wachsen ließ“, erklärt Revierleiter Hellfritzsch. Hier geht es nicht zu wie auf so manchen großen Weihnachtsbaum-Plantagen. „Es erfolgt keine chemische Behandlung, nur Arbeiten der notwendigen Pflege, um brauchbare Bäume zu erzeugen.“ Und es gibt einen Zaun um die Kultur, damit Rehe auf Futtersuche die Form der Bäume nicht zerstören.

So geht’s: Christbaum Shopping im Hofer Land

Wenn Sie sich im Auto nähern, folgen Sie unbedingt der Beschilderung (und der darauf markierten Fahrtrichtung), die das Team der Hospitalstiftung an den Straßen in Pretschenreuth und Föhrenreuth angebracht hat. An den Verkaufstagen gilt eine Einbahnstraßenregelung auf den Forstwegen. Anders ist das auch nicht möglich.

So funktioniert der Kauf: Jeder kann in Ruhe durch die Pflanzung streifen und sich einen Baum aussuchen. Den markiert man (mit dem, was man eben gerade dabei hat – mit einem Taschentuch, einem Handschuh oder einer Mütze) und dann helfen Frank Hellfritzsch und sein Team gerne beim Fällen. Die Profis haben Werkzeug dabei. Auch in ein Netz gepackt werden die Christbäume selbstverständlich.

Profitipp: Nehmen Sie sich Zeit und laufen Sie etwas tiefer in die Pflanzung hinein. Wunderschöne Bäume warten dort. Vorne am Eingang ist es naturgemäß schon etwas ausgedünnt. Die Fläche, auf der dieses Jahr der “Baum des Jahres“ gesucht werden kann, beträgt ca. 2.000 Quadratmeter.

Das Preissystem ist übrigens denkbar einfach, da wird nicht lange gefackelt: Ein Baum, egal welcher Größe, kostet standardmäßig 30 Euro. Es gibt große, kleine, breite und schmale. Da ist für jedes Wohnzimmer was dabei.

Und: Autowaschen lieber für nach der Fahrt durch den Pretschenreuther Forst aufheben.

Wenn Sie Ihren Baum dann schön geschmückt haben, sind Sie ein Fall für folgenden beliebten Brauch aus dem Hofer Land, von dem mein Blog-Kollege Adrian Roßner hier erzählt:

Weihnachtsbrauch: Christbaumloben im Hofer Land – StadtLandHof

Die Hospitalstiftung Hof: Nachhaltige Forstwirtschaft seit 1264

Warum steigt ausgerechnet eine wohltätige Stiftung in das Christbaum-Business ein? Das wollen wir schon noch kurz aufklären.

Jetzt ist die Hofer Hospitalstiftung ja in erster Linie als eine wohltätige Organisation in der Stadt Hof bekannt, die Altenheime, Seniorenwohnanlagen, Seniorentreffs, einen ambulanten Pflegedienst und noch viel mehr betreibt. Doch in der Tat: Die Hospitalstiftung ist auch ein großer Waldbesitzer im Hofer Land. Das ist vielleicht nicht jedem bewusst.

Die Stiftung selbst ist bereits im 13. Jahrhundert entstanden und deckte damals ihren Holzbedarf konsequent über den Zukauf von Waldflächen. Im Laufe der Jahrhunderte kam immer mehr Wald hinzu, was man heute noch in den Büchern der Stiftung nachvollziehen kann: 1450 ein großer Wald bei Naila, 1492 das Föhrig zwischen Pretschenreuth und Konradsreuth, 1592 die Kröglitz, ein Holz bei Föhrenreuth und und und …

Durch ihren Waldbesitz, aber auch Geld- und Grundstücksspenden sowie eine geschickte Vermögensverwaltung kam die Hospitalstiftung seither durch so manche wirtschaftliche Weltkrise. „Auch die Geldentwertung nach dem ersten Weltkrieg und die Währungsreform 1948, hat die Stiftung so überstanden“, erklärt Michael Kießling. „In den Jahren des Aufschwungs nach 1948 brachte gerade ihr uralter Waldbesitz der Hospitalstiftung erhebliche Gewinne.“

Und so prangt es auch heute noch stolz am Fahrzeug von Revierleiter Hellfritzsch:

Hospitalstiftung Hof – nachhaltige Fortwirtschaft seit 1264

Bilder: Dagmar Müller und Hospitalstiftung Hof

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Weihnachtsbaumverkauf der Hospitalstiftung Hof

Der Weihnachtsbaumverkauf der Hospitalstiftung findet in der Regel jedes Jahr am Wochenende des 1. Advent statt.
Je nach Jahr werden auch an weiteren Adventswochenenden noch Verläufe angeboten.

Die Hospitalstiftung informiert darüber auf ihrer Website (Weihnachtsbaumverkauf (hospitalstiftung-hof.de)) und ihrer Facebook-Seite

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Dagmar Müller